verdiente Derby Niederlage…
FSV Spandauer Kickers – SC Staaken 1:2 (1:1)
FSV Spandauer Kickers: Nils Gardeike, Jack Krumnow, Jakub Ado Klepczynski, Khasan Dzhaukhar (86. Steffen Sawallich), Tchanawe Tunde Kris-Walick Odoubiyi Cocou (79. Arda Sahin), David Gezer, Vincent Kuckei (65. Younes Bougoubba), Samuel Agyei-Yeboah (63. Matti Kittler), Okan Tastan, Tugay Uzan (86. Kilian Dewald), Malick Fall – Trainer: Lukasz Lach – Co-Trainer: Andre Stifter
SC Staaken: Nico Wiesner, Fabio Hackbarth, Kevin Flemming (95. Finn Walter), Luca Förster, Leon Diezemann, Ferris Freiwald, Sinan Ufak (86. Daniel Tutzschke), Firas El Dayekh (81. Sebastian Gigold), Jannik Jantzen (71. Karim Abdel Hamid), Philippe Daniel Tchienguin Touko, Efraim Koku Gakpeto (97. Benjamin Sperling) – Trainer: Alexander Helfrich – Trainer: Tim Binting – Trainer: Sven Harry Haase
Schiedsrichter: Alexander Terzibaschian – Zuschauer: 198
Gelb-rote Karte: 65. Gardeike, Unsportlichkeit.
0:1 (7.) unglückliches Eigentor, 1:1 (45.) Fall, schöner Dropkick, 1:2 (68.) Foulelfmeter, von Gardeike verwirkt, was wegen eines Schubsers leider die gelb-rote Karte zur Folge hatte.
In der ersten Halbzeit bekamen wir kaum ein Bein auf die Erde und durften uns glücklich schätzen, nicht noch höher zurückzuliegen, bis dann der schmeichelhafte Ausgleichstreffer kam.
Im zweiten Abschnitt kamen wir besser aus der Kabine, ohne jedoch zwingende Torchancen zu erarbeiten, weil die Staakener hinten kompakt und kompromisslos standen. In der 65. Minute nahm dann das Unheil seinen Lauf, und wir gerieten durch den Strafstoß in Rückstand. Zwar fand durch uns noch ein Aufbäumen statt, doch mit einem Mann weniger ist es halt schwer. Außerdem ließ die starke Staakener Defensive wenig zu und entfernte sich mit dem dritten Sieg in Folge verdient ein wenig aus der Abstiegszone.
Doch was heißt in dieser ausgeglichenen Liga schon abstiegsbedroht oder aufstiegsverdächtig: drei Siege, und man macht fünf bis acht Plätze gut, drei Niederlagen und man rutscht viele Plätze herunter. Dieses ist eben der Reiz an der Liga.
Um die dritte Niederlage in Folge zu vermeiden, gilt es nun, am kommenden Freitag im Nachholspiel beim Spitzenreiter Füchse Berlin-Reinickendorf um 19.30 Uhr am Wackerweg hellwach zu sein. Vielleicht ist es am Freitag auch leichter, nicht als Favorit ins Spiel zu gehen und frei von der Leber weg zu spielen.
Ein Wort noch zu den Ansetzungen. Auch wenn es vom DFB vorgegebene Schlüsselzahlen gibt: so ein Spiel darf nicht im Dezember stattfinden, ebenso wenig wie das Rückspiel Anfang März. Als noch von Hand angesetzt wurde, dachten diese Menschen auch ein wenig kaufmännisch und setzten Derbies an, wenn der „Planet“ noch hoch stand und auf die Heimvereine eine stattliche Zuschauerkulisse wartete. 198 wie heute wären wohl in einem der Sommermonate gute 400 gewesen.
Also: es war ein Derby, es gab letztendlich „nur“ drei Punkte zu vergeben und es ging nicht darum, die Nr. 1 in Spandau zu ermitteln, nein es war eben nur ein Fußballspiel, das wir verloren haben. Schon 1977 kam der Berliner Bänkelsänger zur Erkenntnis, dass man alles nicht so verbissen sehen sollte:
Wenn dir am Stammtisch einer klagt: „Mensch, was mach ich bloß?
Meine Familie ist zerrüttet, ich bin arbeitslos
Meine Frau ist stinksauer und verachtet mich
Und sagt: „Wenn das so weiter geht, geht sie auf den Str…
ümpfen zum Arbeitsamt und zeigt denen mal wie dreckig es uns geht!“
Unser Opa liegt schon lange auf der faulen Haut
Und lebt von dem was die Oma im Discountladen klaut
Auch mein Sohn ist ein Versager und geht jetzt zur Polizei
Und wirbt in seiner Freizeit für die vierte Partei.“
Dann sag dem Manne: „Kopf hoch! Es wird schon geh’n
Du darfst das Alles nicht so verbissen seh’n!“
Wenn dich der Lehrer in der Schule mal zur Rechenschaft zieht
Weil er gewisse dumme Scherze gar nicht gerne sieht:
Du hast im Lehrerzimmer einmal einen Käse versteckt
Und den hat man erst nach sechs Wochen entdeckt
Hast deiner Lehrerin nicht nur ins Decolleté geguckt
Sondern danach sogar noch angewidert ausgespuckt
Und als der Rektor mal zerstreut durch eine Scheibe lief
Warst du es nicht, der da „Zugabe!“ rief?
Dann sag ehrlich: „Das war ich, ich muss es gesteh’n
Doch Sie dürfen das nicht so verbissen seh’n!“
Gehst du nachts allein spazieren mal im dunklen Park
Und du bist nicht eben mutig, auch nicht bärenstark
Und wirst dann von einer lockeren Gruppe umringt
Die Fahrradketten und Drahtbürsten schwingt
Dann tu unbefangen, pfeif dir eins und sag nicht: „Muh“
Und kommt dann vielleicht Einer direkt auf dich zu
Der die Ander’n noch um Haupteslänge überragt
Und der dich aufmunternd: „Is Was?“ fragt
Dann kneif dich, wach auf, und sollte das nicht geh’n
Versuch Alles nicht so verbissen zu seh’n
Und kommst du eines Tages mal ins Krankenhaus
Weil es heißt, dein Blinddarm müsse dringend raus
Und du erwachst aus der Narkose und fängst an zu schrei’n:
„He! Herr Doktor, wo ist denn mein linkes Bein?!“
Dann ruft der Arzt vielleicht verdutzt: „Ja, wo isses denn?!
Da hätten Sie ja auch ein bisschen mehr drauf achten könn’n!
Nun jammern Sie nicht, das Bein ist hin!
Dafür haben Sie ja noch Ihren Blinddarm drin
Wir versuchen das Ding wieder anzunäh’n
Sie dürfen das nicht so verbissen seh’n!“
Sagt deine Frau mal zu dir: „Liebling, wir können uns freu’n
Ich krieg schon wieder ein Kind, jetzt sind es neun
Dass wir ein fruchtbares Paar sind, das wissen wir nun
Vielleicht sollten wir jetzt mal was dagegen tun?“
Dann sag ihr verständnisvoll: „Lieber Schatz
In unserer Einraumwohnung ist doch massig Platz!
Lass doch den Dingen den naturgegeb’nen Lauf
Irgendwann hört’s ja schließlich von selber auf
Wo neun Mäuler satt werden, reicht’s auch für zehn
Man darf das Alles nicht so verbissen seh’n!“
Wenn dir am Stammtisch einer sagt: „Mensch weißt du was?
Im Grunde sitzen wir doch Alle auf ’nem Pulverfass
Und ein paar einfache Leute, wie ich und du
Die haben die passenden Lunten dazu“
Dann sag ihm: „Ach, verrecken musst du sowieso!
Was wär‘ das Leben ohne ein gewisses Risiko?
Es kann noch lange dauern bis es schließlich knallt
Und wer auf Pulver sitzt, dem wird niemals der Hintern kalt
Und fliegt alles in die Luft mit lautem Gedröhn –
Man darf das alles nicht so verbissen seh’n!“